Nach einigen Tagen mit Bobby hier schaffe ich es heute auch
mal wieder einen Blog zu schreiben. Wir sind gerade nach einem 11,2 km Spaziergang
zurückgekommen und packen nun auch schon ein wenig unsere Sachen zusammen. Aber
fangen wir vorne an…
Seinäjoki hat Bobby am Freitagabend gegen 18 Uhr stockfinster
und weiß empfangen. Nachdem wir seine Sachen in dem für zwei Leute doch recht
engen Zimmer sicher verstaut hatten ging es los. Nein, nicht raus aus dem
Zimmer, aber an das erste echt finnische Bier KARHU. Im Laufe des Abends kamen
dann noch Fabi, Caro und Sina hinzu und Bobby wurde in unsere kleine Seinäjoki
Clique gebührend eingeführt. Einige Bier und Jägermeister später ging es dann
in Komia, also in die Bar in der auf hunderten Monitoren Heavy Metal Videos
gezeigt werden und in der das Bier auf Knopfdruck automatisch gezapft wird. Was
mir dort zum ersten Mal so recht auffiel war, dass die Bierpreise um 24 Uhr schlagartig
angehoben wurden, weil dann ein Club im Nebenraum aufmachte und es in der Bar
natürlich nicht billiger sein konnte. Somit zahlten wir statt 3€ ganze 4€ pro
Bier. Über das Herausschmuggeln einiger Gläser (ja Mama da komme ich dann wohl
voll nach dir) lässt sich der Unterschied dann aber noch ganz gut ausgleichen. Nach
dem Komia waren wir dann noch bei Hesburger, damit Bobby direkt am ersten Abend
seinen ersten finnischen Burger probieren kann und was soll ich sagen? Er ist
nun süchtig und wir sollten die nächsten Tage das ein oder andere Mal den
finnischen Burgertempel des Vertrauens aufsuchen…
Nachdem wir Samstagmorgen gut und lange ausgeschlafen hatten
ging es dann (natürlich) zu Lidl, Bobby sollte schließlich auch was von unserer
Sucht mitbekommen. Dort haben wir dann alles (und vielleicht sogar ein wenig
mehr) eingekauft um abends Wraps zu machen. Wir heißt Bobby, Fabi, Caro und
meine Wenigkeit. Gut gestärkt ging´s dann weiter mit dem nächsten Programmpunkt
auf Bobbys Finnland Safari: Feuerzangen Bowle. Dabei haben wir dann zwar fast
meine Küche abgefackelt, lecker war es trotzdem. Gekrönt wurde das Ganze dann durch
einen Videoanruf des heißgeliebten Kegelvereins. Genauer gesagt hat der
Wreckling Ball Nils angerufen, der wohl einen recht feucht-fröhlichen Abend
hatte. Danach ging es dann bei wundervollem Schneetreiben ins Karma wo wir uns
zur Begrüßung erst einmal ein wenig Musik per App und freiem WLAN wünschten…
Nach dem Karma ging es (wie sollte es auch anders sein)
direkt zu Hesburger und es war mehr als schwer Bobby da wieder heraus zu
bekommen. Nachdem wir auch das endlich geschafft hatten stand der Heimweg bei
ca. 10 cm Neuschnee an. Bobby hatte sich immerhin gut vorbereitet: Canvas
Sneaker und weder Handschuhe noch Mütze. Finnland ist ja schließlich warm in
November, oder?
Der Sonntag startete dann ganz entspannt mit Ausschlafen und
Skispringen, virtuell natürlich (also das Skispringen). Danach ging es nicht zu
Hesburger, sondern zu Amarillo, einem mexikanischem Restaurant. Dort aßen wir
aber auch wieder (wie sollte es anders sein) BURGER. Dann war der Sonntag auch
schon wieder vorbei.
Montag war ich zuerst arbeiten, aber direkt danach ging es
mit Bobby und Vit zum Futsal. Nach 2,5 Stunden waren wir alle so richtig im Eimer
und haben uns noch entschlossen die Sauna aufzusuchen. Bobby hat sich dabei
recht beachtlich geschlagen für sein erstes Mal und wir haben bis der erste
eisenharte Finne gefühlte 10 Aufgüsse nacheinander gemacht hat tapfer
durchgehalten. Danach hatten wir nur noch die Power eine Pizza in den Ofen zu
schieben und ein Bierchen zu öffnen und dann war der Tag auch schon wieder rum
und der Dienstag stand vor der Tür. Das war mein letzter Arbeitstag bei Frami
und ich wurde mehr als herzlich verabschiedet. Zum einen wurden mir von allen
sehr, sehr nette Worte mit auf den Weg gegeben und ich wurde sehr oft gedrückt.
Zum anderen wurde ich dann auch noch reichlich beschenkt, unter anderem mit
einem FC Seinäjoki Trikot, welches ich mir so sehr gewünscht habe. Perfekt
getroffen würde ich mal sagen!
Danke FRAMI für alles! KIITOS!
Danach ging es dann noch (mit Bobby) zum Floorball und danach
wieder erschöpft nach Hause, wo die Vorbereitung auf das Borussia-Spiel begann,
sprich es wurde das erste Bier geöffnet.
Gestern haben wir dann eine Tour durch Seinäjoki unternommen
und haben uns u.a. die Bücherei und die Alto Kirche angeschaut. Das alles war
gar nicht so einfach, da es (sorry für den Ausdruck) sauglatt war. Um uns von
dem anstrengenden Sightseeing zu erholen ging es dann überraschenderweise zu Hesburger.
Dort haben wir den „Megahampurilainen“ probiert. Den größten Burger den
Hesburger im Sortiment hat. Ich kann es nicht anders sagen: Dieser Burger ist
ein Gedicht und mit Abstand das Beste was ich jemals in einem Fastfood Laden
gegessen habe. Danach stand dann der obligatorische Wednesday Whiskey an und
Bobby wurde gebührend eingeführt. Neben dem Trikot habe ich von Frami auch u.a.
ein Dudesons „I love Seinäjoki“ Shirt bekommen. Für die die es nicht kennen:
Die Dudesons sind das finnsiche Jackass, nur krasser. Während des Wednesday
Whiskey haben wir dann abends auch sehr viele Folgen dieser hoch
anspruchsvollen Unterhaltung geschaut.
Heute haben wir dann eine große Runde zum See und am Fluss zurück
gedreht. Mein Handy sagte mir nachher, dass wir 11,9 km unterwegs waren. Danach
waren wir dann auch gut durchgefroren und hatten uns einen großen Kaffee mehr
als verdient.
Nun räumen wir noch ein wenig weiter auf und trinken und
essen ein wenig die Reste. Morgen heißt es dann aufräumen und mittags geht es
mit meiner Chefin zum Essen und bei Frami ein letztes Mal „Tschüss“ sagen.
Der Blog ist nun wohl der längste bislang und soll dafür
entschädigen, dass ich ein paar Tage nichts geschrieben hab. Es könnte auch
durchaus der letzte Blog sein den ich hier aus Finnland schreibe und ich freue
mich sehr auf daheim.