Freitag, 27. September 2013

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Hallo Ihr Lieben,
da Philipp, dank mir, schon zwei Tage nichts mehr geblooged hat, habe ich mir gedacht ich mache das mal wieder gut & lasse etwas von uns hören. Also gibt es Luisamail :)
Philipp ist heute nicht wie sonst um 16 Uhr nach Hause gekommen, sondern direkt weiter zum "Essens -Highlight" des Jahres marschiert. Das stimmt gleich im doppelten Sinne- Highlight in der Firma Frami (scheint in etwa so ein Ereignis wie in Deutschland das betriebliche Weihnachtsessen zu sein) & Highlight des Jahres für Philipp. Denn nun ratet mal was es dort gibt ?! - Krebsfleisch !
Stellt euch also nun mal eine ganze Firma hungriger Finnen in einem Restaurant vor, die sich auf Krebsfleisch stürzen & mitten drin Philipp, der schon bei Fischstäbchen würgen muss ;) Ich bin ja sehr gespannt was er mir nachher so berichten wird!
Ansonsten ist hier in den letzten zwei Tagen nicht viel passiert. Wir hatten einen kleinen Kampf in Nacht 1 was das Schlafen betrifft. Da Philipps Bett nur schmale 80 cm misst, hatten wir im Vorhinein abgesprochen eine Luftmatratze anzuschaffen. Das hat leider nicht geklappt - Düdüüüm. Mein lieber Freund hatte nämlich die Idee, erst einmal auf 2 Bettauflagen (Matratzen kann man es bei der Dicke beim besten Willen nicht nennen!) zu schlafen. Da es jedoch auf dem Boden so hart war, haben wir uns direkt für das 80 cm Bett entschieden ... ganze 30 min lang, da wir uns beide kaum bewegen konnten. Dann ging es wieder auf den Boden wo wir dann auch erst einmal geschlafen haben ... bis ca halb 5. Mit Rückenschmerzen haben wir uns nämlich dann wieder entschieden, den 80 cm doch noch eine Chance zu geben und den Rest der Nacht ziemlich gequetscht verbracht. Philipp sagte nur, wenn man sich einen Monat nicht gesehen hat, ein bisschen gequetscht zu schlafen doch bestimmt gemütlich sei...
gestern haben wir eine Luftmatratze gekauft!

Ich habe heute morgen sowohl das örtliche Schwimmbad, als auch die Sauna getestet & somit ist mein Tag sehr entspannt gestartet. Danach habe ich mich erbarmt & Philipps Wäsche gewaschen. Ich glaube nach seinem ersten Versuch wo beinah die ganze Waschmittelflasche dran glauben musste, war er darüber sehr erfreut. Eva ich habe wirklich Mitleid mit dir wenn ich mir vorstelle, dass du diese Berge an Wäsche regelmäßig vor dir hast. Es waren 5 sehr schwere Lidl- Tüten. Nachdem Waschen ging mein Hausfrauenalltag weiter- Caro und ich haben zusammen gekocht. Aber liebe Hausfrauen,wenn ihr jetzt denkt "Schrank auf, Töpfe & Pfannen raus & los geht's" liegt ihr falsch. Philipp sagt, man brauche keinen Topf zum kochen, Chevapchichi & co. gehen auch in der Pfanne. Ja, er hat auch tatsächlich vorgeschlagen die Nudeln doch in der Pfanne zu kochen: "Das wird schon irgendwie gehen, einfach bisschen Wasser rein & dann passt das". Caro ist dann mit Pfanne bewaffnet hoch gestiefelt & so gab es für uns Mädels heut noch eine ausgewogene Mahlzeit mit viel frischem Gemüse.
Nachdem ich jetzt gleich das Problem lösen werde wo im Raum ich die nicht-Trockner geeigneten Wäscheteile aufhängen kann, werde ich mich meinen Unibüchern widmen. Wenn Philipp später zurück kommt wollen wir mit einigen Leuten noch etwas unternehmen. 
Ich hoffe ihr konntet mit meinen ersten Eindrücken hier auch etwas anfangen und ab Montag will Philipp wohl auch wieder schreiben. Wahrscheinlich haben wir bis dahin auch schon eine schöne Städtetour nach Vaasa oder Tampere gemacht.
Bis dahin mit vielen Grüßen,

Luisa <3

Mittwoch, 25. September 2013

Philipp hat Besuch bekommen...


Der ganze Tag stand heute unter dem Motto „Luisa kommt!“. So habe ich heute Morgen noch kurz mit ihr was klären müssen („Schatz, wie viel Gepäck darf ich eigentlich mitnehmen?“), bevor sie dann auch auf endlich auf dem Weg hierher war. Diesen Weg konnte ich im Internet inklusive zahlreicher Informationen live verfolgen (http://de.flightaware.com/) und habe es dann auch gemacht. Am Nachmittag bin ich dann wild durch die Stadt geflitzt (ich habe es bei den Temperaturen hinbekommen zu schwitzen) und habe es sogar noch geschafft mit meiner Omi lieb zu telefonieren. Um 19:20 war es dann soweit und Luisa ist im 2 Grad kalten Seinäjoki angekommen. Das soll es dann für heute auch erst einmal gewesen sein. Bis morgen!



Dienstag, 24. September 2013

Fußball, Floorball und frieren...



Da sich Fußball heute leider mal wieder in die Länge gezogen hat, muss ich den Blog ein wenig kürzer fassen. Dies ist aber auch nicht weiter schlimm, da ich so viel heute auch nicht zu erzählen habe. In meiner Mittagspause bin ich zum housing office gespurtet und habe dort ganz unkompliziert eine neue Karte erfragt und diese später dann auch in meinem Briefkasten gehabt. Karte heißt hierbei keine Magnet- oder gar Funkkarte, sondern eine gute alte Lochkarte aus grauem Plastik. In meinem Tower wird schließlich Geschichte noch gelebt! Damit, dass das so einfach geht hatte ich aber nicht gerechnet. Nach der Arbeit war ich wie jeden Dienstag beim Floorball, wobei wir leider nur 5 Leute waren. Dennoch war es ein richtig gutes und anstrengendes Spiel, nachdem ich außer dem Weg zum Lidl nicht mehr viel geschafft habe. Bei Lidl habe ich schon einmal ein paar Sachen eingekauft, damit mir Luisa morgen Abend nicht verhungert. Einen großen Salat habe ich dann auch schon vorbereitet, bevor ich dann mit Thiemo, Caro und Sina in der neu eröffneten Dachlounge vorbeigeschaut habe. Diese ist aber leider in den 70ern hängen geblieben und dass man Schuhe ausziehen muss und nichts außer Kaffee trinken darf, macht es auch nicht unbedingt gemütlicher. Danach haben Thiemo und ich noch Borussia geschaut, wovon er sich dann aber mangels Spannung in der Halbzeit verabschiedet hat. Naja 2:0 verdient gewonnen, Mund abputzen und weiter geht’s. 

Eines möchte ich dann noch zu den Bildern von gestern loswerden. Ich habe leider größtenteils nur Partybilder auf meinem Rechner, die zudem teilweise auch noch richtig alt sind. Und diese Bilder würde ich gerne sowohl euch, als auch den Leuten auf den Bildern gerne ersparen. Seid mir also nicht böse wenn ich für euch heute leider kein Foto habe (an alle Ü30: das war eine Anspielung auf Germany‘s next Topmodel) oder ihr nur von hinten zu sehen seid… Zudem werde ich heute einige Fotos von meiner Abschiedsparty hochladen und hoffe, dass dabei keiner zu kurz kommt.

Aber erst die Arbeit und dann das Vergnügen, oder wie war das? Also kommt nun wieder ein wenig was Informatives zu Finnland. Dabei habe ich mich heute mal für Floorball entschieden, damit ihr vielleicht versteht, warum ich diesen Sport mittlerweile so sehr mag. Floorball ist in Deutschland unter dem Namen Unihockey bekannt und wird in der Halle gespielt. Der Sport ist noch relativ jung und wurde in den 70er Jahren in Finnland, Schweden und der Schweiz entwickelt. Damit lässt sich dann wohl auch die deutliche Ähnlichkeit zu Eishockey erklären. Das Spielfeld und die Tore werden wie beim Eishockey aufgestellt und man spielt mit einer flachen, ovalen Bande um das Spielfeld herum. Der Ball hat in etwa die Größe eines Tennisballs, besteht aus dünnem Kunststoff (weswegen man ihn öfters mal gerade biegen muss)  und ist übersät mit Löchern. Die Schläger ähneln ebenfalls Eishockeyschlägern, haben jedoch eine leichte Kunststoffschaufel unten. Gespielt wird (vorausgesetzt man hat genügend Spieler) 5 gegen 5 plus Torwart. Tore dürfen nur mit dem Schläger erzielt werden, jedoch darf man mit den Füßen passen, stoppen usw. wodurch man definitiv Elemente vom Fußball dabei hat. Das ganze Spiel ist körperlos und es darf nicht auf den Schläger geschlagen werden. Dadurch ist es relativ fair und eignet sich hervorragend als gemischte Sportart. Ich glaube mehr kann man dann auch hierzu nicht erzählen und wenn jemand mehr wissen möchte einfach fragen. Kommen wir also zu den Bildern von meiner (Überraschungs-) ABschiedparty (Danke noch einmal dafür!).











Das war es dann auch und ich verabschiede mich in Richtung Bett. Einige Finnen sind sich übrigens sicher, dass es nächste Woche hier bereits schneien kann. Aber psssst und kein Wort zu Luisa bis sie im Flieger sitzt…

Montag, 23. September 2013

Ein Hoch auf die Kokosnusspartei

Für den zwanzigsten Eintrag in meinem Blog habe ich heute leider nur sehr wenig zu erzählen. Dies liegt vor allem daran, dass wir einen ziemlichen Temperatursturz verbunden mit Regen heute Nachmittag hier in Seinäjoki hatten, was dazu geführt hat, dass man nicht wirklich Lust hatte vor die Tür zu gehen. Zudem beginnt auch für die feierwütigen Studenten hier ein wenig der Ernst des Lebens und mehr und mehr Gruppenarbeiten, Tests etc. stehen an. Daher habe ich mich entschlossen statt euch mit unspektakulären Stories zu langweilen (so könnte ich ausführlich erzählen, dass es hier kaum Pissoires gibt und wenn doch diese von oben bis unten mit Sichtschutz zugebaut sind oder das hier auf dem großen Parkplatz jeden Tag Rennen gefahren werden und man schon aus dem ganzen Gummiabtrieb die Strecke perfekt erkennen kann), werde ich heute zwei Dinge tun: Zum einen werde ich ein wenig was über Finnland und die Region schreiben und dabei auch selber hoffentlich einiges lernen und zum anderen ein paar Bilder von zuhause hochladen. Zweiteres dürfte vor allem für die Leute hier interessant sein, aber auch ihr daheim kennt sicherlich nicht jedes Bild.


 Eigentlich wollte ich nun mit einer Beschreibung der Region Südösterbotten und der Stadt Seinäjoki starten, aber aus gegeben Anlass schreibe ich ein wenig was über die Regierung in Finnland, die Verfassung, das Wahlsystem und alles was damit so zu tun hat. Die aktuell gültige Verfassung in Finnland existiert gar nicht mal so lange wie man vielleicht denken mag, sondern trat erst am 1. März 2000 in Kraft. Während zuvor Finnland durch einen mächtigen und dominanten Staatspräsidenten geführt wurde, ist es seit 2000 eine parlamentarische Republik. Alle vier Jahre wird dazu das aus 200 Sitzen bestehende Parlament gewählt. Wahlberechtigt ist dazu jeder Finne der 18 Jahre oder älter ist. Bei der letzten Wahl im Jahre 2011 lag die Wahlbeteiligung mit 70,5% in etwa so hoch wie bei unserer Bundestagswahl vom Wochenende.

Anders als in Deutschland hat jeder Finne jedoch nur eine Stimme und wählt damit direkt einen Kandidaten. Auf die Art und Weise wird auch die Reihenfolge der Kandidaten auf den Pateilisten bestimmt. Die Regierung, der Staatsrat „valtioneuvosto“, wählt daraufhin den Ministerpräsidenten, der im Moment Jyrki Katainen heißt und mit 41 Jahren noch relativ jung ist. Zudem ist es in Finnland üblich eine sehr große Koalition weit über die notwendige Anzahl Sitze für die absolute Mehrheit hinaus zu bilden. So besteht die aktuelle Koalition aus der Sammlungspartei, den Sozialdemokraten, dem Linksbündnis, den Grünen, der Schwedischen Volkspartei und den Christdemokraten. Darüber hinaus gibt es nur noch die Partei Zentrum, sowie die wahren Finnen. Das klingt zwar lustig, ist aber eine rechtspopulistische Partei. Lustig klingt im Übrigen auch der Name des Wahlsiegers „Nationale Sammlungspartei“, der auf Finnisch „Kansallinen Kokoomus“ heißt, was für deutsche Ohren schwer nach Kokosnuss klingt. Das soll jetzt aber auch genug des Guten sein und ich komme damit zu Fotos von zuhause. Dabei kann ich leider nur auf die Bilder auf meinem Rechner zurückgreifen und habe daher nicht unbedingt von jedem ein vernünftiges Bild und von manchen sogar gar keines. Sorry!

Luisa und ich:

 Meine Eltern mit Ommma (es gab echt kein Bild von vorne):

Mein Bruder Jonas mit Danny auf Sylt:

Der best Kegelverein der Welt (wenn auch nicht spielerisch):

Eines der ältesten, aber dennoch besten Bilder auf meinem Rechner mit Jan:

 Das schönste Wohnzimmer der Welt, unser Stadion:

(Cross-) Golf in Deutschland:


Zum Ende des Tages warteten dann noch zwei Ärgernisse auf mich. Zum einen habe ich meine Handyrechnung erhalten (hoch, aber eigentlich doch niedriger als erwartet) und zum anderen hat meine 100 Jahre alte Plastik-Schlüsselkarte einen Riss und ich muss es morgen irgendwie in meiner Mittagspause schaffen zum housing office zu gelangen. Mal sehen was das so gibt… Dafür ist morgen aber endlich wieder Floorball und somit ein absoluter Lichtblick!


Sonntag, 22. September 2013

Ich habe gewählt: Clas Ohlson!



Am Freitag noch fiel mir in dem Büro eines Kollegen auf, dass dort sehr viele Dinge von „Angry Birds“ herumstehen. Für diejenigen, die jetzt nur Bahnhof verstehen: Es handelt sich dabei um ein Handyspiel, bei dem böse drein blickende, kugelrunde Vögel auf grüne Schweine geschossen werden müssen. Das sieht dabei genau so blöd aus wie es klingt, macht aber dennoch total viel Spaß. Neben der Deko in Büros gibt es hier im Supermarkt Angry Birds Süßigkeiten und Getränke und auch verschiedenes Spielzeug. Das Spiel ist so populär, da es in Finnland entwickelt wurde... Freitagmittag habe ich dann noch eine E-Mail bekommen, in der mir mitgeteilt wurde, dass ich meine SAMU Karte endlich abholen kann und somit in den Genuss zahlreicher Ermäßigungen komme. Diese habe ich dann aber erst am Samstag ausprobiert, da Freitag noch zahlreiche Internationals in Tallinn waren (darunter auch Thiemo und Fabi) und dort neben der Besichtigung der schönen Altstadt auch gewisse Einkäufe getätigt haben. Dann habe ich noch Ende der Woche länger mit Bobby (oder auch Julian, Flutschi, Bobic, …) geschrieben, mit dem Ergebnis, dass er mich quasi aus Finnland abholt Ende November. Darauf freue ich mich schon fast so sehr wie auf Luisas Besuch am kommenden Mittwoch!




 Samstagmittag waren dann alle mehr oder weniger fit aus Tallinn wieder dar und somit konnte ich mich mit Fabi auf den Weg zu Clas Ohlson zu begeben. Und ich muss gestehen, dass damit Lidl als mein Lieblingsladen abgelöst wurde. Clas Ohlson ist ein Misch aus IKEA, Hornbach und Haushaltswaren auf kleiner Fläche. Und das mit guten, optisch ansprechenden und relativ günstigen Produkten. Unter anderem bin ich seit gestern Besitzer eines Pizzaschneiders für 3,99. Bei dem kleinen EInkauf danach bei Lidl wäre es dann um ein Haar noch zu einem Spontankauf gekommen...


Nachmittags haben wir vier dann zuerst gekocht (es gab mal wieder Cevapcici) und danach Fußball geschaut. Da aber Dortmund und Hannover parallel gespielt haben, liefen zwei Spiele gleichzeitig.  Danach ging es dann über verschiedene WGs natürlich wieder ins Karma. Dort konnte ich dann meine neue SAMO Karte zum ersten Mal nutzen und mein Bierchen bei einem Tabaluga Lied (im Scooter Remix) und einer englischen Version von DJ Ötzis „Hey Baby“ trinken. Heute hatte ich dann einen sehr gemütlichen und entspannten Sonntag mit Fußball, Formel 1 und natürlich der Bundestagswahl.