Nun habe ich das, was sich Real Madrid so sehr wünscht: La
Decima, den zehnten Titel. Naja zumindest den zehnten Blogeintrag habe ich…
Nach einer viel zu kurzen Nacht (Memo an mich selber: Sonntags
nicht mehr ganz so lange schlafen und abends nicht noch drei Tassen Kaffee
trinken), ging es heute Morgen zu Arbeit. Dort angekommen folgte das freundliche
guten Morgen-Huomenta-Wechselspiel. Danach geht man dann gut gelaunt und
motiviert an seine Arbeit. Dort durfte ich eine deutsche Email schreiben und Blumen
bestellen, also quasi mein Fachgebiet unter Beweis stellen. Danach zeigte sich
dann zum wiederholten Male, wie freundlich, nett und hilfsbereit die Finnen
sind (und dabei im speziellen meine Arbeitskollegen). Seit einigen Tagen haben
Fabian, Thiemo, Peter und meine Wenigkeit nämlich beschlossen, dass wir gerne
in Kajaks den Seinäjoki, also den Fluss vor meinem Fenster unsicher machen möchten.
Davon habe ich heute Morgen nebenbei einer Arbeitskollegin erzählt und sie
hatte sofort eine Idee wen man danach fragen kann: einen weiteren
Arbeitskollegen. Und dieser sicherte mir daraufhin zu, dass er sich darum
kümmert und er morgen mehr weiß. Ich bin begeistert!
Danach hatte ich die Erlaubnis meine Mittagspause ein wenig
zu verlängern, um mich um eine SAMO Mitgliedschaft zu kümmern. SAMO heißt die
Studentenvereinigung bzw. –vertretung und hat so gar nichts mit dem deutschen
Pendant zu tun. Vereinfacht gesagt kümmern die sich darum, dass Studenten Spaß haben.
So bekommt man für die 24€ teure Mitgliedschaft vergünstigten Eintritt in alle
Clubs, billigeres Bier und zahlreiches Fastfood. Zudem organisiert SAMO eine
Party nach der anderen und bietet verschiedene Sportarten an. Ich dachte es könnte
eventuell ein Problem werden Mitglied von SAMO zu werden, da ich Praktikant
bin, aber dem war überhaupt nicht so. Ich konnte mir sogar frei meinen
Studiengang aussuchen, der auf der Karte steht. Ich war kurz davor z.B. „Forestry“,
„Nursing“ oder „Libary and Information Services“ anzugeben, habe mich
stattdessen dann aber doch für „Mechanical and Production Engineering“
entschieden. In knapp zwei Wochen kann ich dann meine Karte (was hier auch
gleichzeitig der Studentenausweis ist) abholen und komme in den Genuss meines
billigeren Bieres.
Aufgrund meines viel zu kurzen Schlafes war ich gezwungen den
einen oder anderen Kaffee zu trinken. Dabei kamen mir die Worte eines
Kommilitonen in den Kopf, der mir erzählt hatte, dass die Finnen weltweit am
meisten Kaffee trinken. Das musste ich natürlich überprüfen und es stimmt
tatsächlich. Dabei liegt der Verbrauch mit mehr als 12 kg pro Kopf und Jahr
deutlich vor dem Zweitplatzierten Österreich mit etwa 9 kg (http://www.kaffeeverband.de/presse/zahlen-daten-fakten/258-pro-kopf-verbrauch).
Das ist mal deutlich…
In meiner WG habe ich dann auch endlich meinen dritten
Mitbewohner kennengelernt und nein er ist weder ein Geist noch über 70. Er
kommt aus Nepal und als ich „Germany“ als mein Heimatland angab, sagte er nur
etwas wie „I like Germany very much, because I love Borussia Dortmund..“. Da
fiel mir dann nichts mehr zu ein und ich war einfach nur baff. Leider hat der
Gute momentan ziemliches Heimweh und daher werden wir versuchen ihn davon am kommenden
Wochenende mit Bier und Borussia zu heilen. Passenderweise hat uns der Inder JD
(nein, das steht nicht für Jack Daniels, auch wenn Thiemo das ständig
behauptet) bereits zu sich eingeladen, um auf seinem großen Flatscreen zu
schauen. Wir Deutschen werden uns dann um Bier und einen Grill kümmern. Im Übrigen
sind die drei anderen jeweils ein HSV-, ein 96- und ein Bayernfan und somit
spielen unsere vier Vereine am Wochenende gegeneinander.
Heute Abend habe ich dann noch meine multifunktionale Lidl-Sporttasche
gepackt und wir sind ins Schwimmbad. Nach einigen Anlaufschwierigkeiten haben
wir uns dann entschieden schwimmen und in die Sauna zu gehen. Man muss sagen,
so eine finnische Sauna ist schon recht heiß. Viel mehr anderes kann man bei
den Temperaturen dann auch nicht denken… Danach kann man sich dann auch mal in
ein 4 Grad kaltes Eisbad trauen. Naja, zumindest einmal. Nach einigen
geschwommenen Bahnen kam immer mehr der Hunger durch und schnell stand fest:
wir müssen zu unserem deutschen Discounter des Vertrauens.Dazu noch schnell die nassen Sachen ins Zimmer geworfen und
es kann losgehen. Leider war der Fahrstuhl da anderer Meinung und fühlte sich
scheinbar so einsam, dass er mich unbedingt 20 Minuten in sich behalten
wollten.
Naja dann mussten halt Peter und Fabian die Einkäufe übernehmen und
bis auf das fehlende Verständnis für den Unterschied zwischen Krautsalat und
Kartoffelsalat hat das dann auch ganz gut geklappt. Somit konnten wir kurz nach
meiner Befreiung auch anfangen zu kochen und es entstand ein typisches
finnisches Gericht aus Cevapcici, Feta, Pide und Tsatsiki. Achja und
Kartoffelsalat.
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