Montag, 9. September 2013

Finnische Saune? Check!



Nun habe ich das, was sich Real Madrid so sehr wünscht: La Decima, den zehnten Titel. Naja zumindest den zehnten Blogeintrag habe ich…

Nach einer viel zu kurzen Nacht (Memo an mich selber: Sonntags nicht mehr ganz so lange schlafen und abends nicht noch drei Tassen Kaffee trinken), ging es heute Morgen zu Arbeit. Dort angekommen folgte das freundliche guten Morgen-Huomenta-Wechselspiel. Danach geht man dann gut gelaunt und motiviert an seine Arbeit. Dort durfte ich eine deutsche Email schreiben und Blumen bestellen, also quasi mein Fachgebiet unter Beweis stellen. Danach zeigte sich dann zum wiederholten Male, wie freundlich, nett und hilfsbereit die Finnen sind (und dabei im speziellen meine Arbeitskollegen). Seit einigen Tagen haben Fabian, Thiemo, Peter und meine Wenigkeit nämlich beschlossen, dass wir gerne in Kajaks den Seinäjoki, also den Fluss vor meinem Fenster unsicher machen möchten. Davon habe ich heute Morgen nebenbei einer Arbeitskollegin erzählt und sie hatte sofort eine Idee wen man danach fragen kann: einen weiteren Arbeitskollegen. Und dieser sicherte mir daraufhin zu, dass er sich darum kümmert und er morgen mehr weiß. Ich bin begeistert!


Danach hatte ich die Erlaubnis meine Mittagspause ein wenig zu verlängern, um mich um eine SAMO Mitgliedschaft zu kümmern. SAMO heißt die Studentenvereinigung bzw. –vertretung und hat so gar nichts mit dem deutschen Pendant zu tun. Vereinfacht gesagt kümmern die sich darum, dass Studenten Spaß haben. So bekommt man für die 24€ teure Mitgliedschaft vergünstigten Eintritt in alle Clubs, billigeres Bier und zahlreiches Fastfood. Zudem organisiert SAMO eine Party nach der anderen und bietet verschiedene Sportarten an. Ich dachte es könnte eventuell ein Problem werden Mitglied von SAMO zu werden, da ich Praktikant bin, aber dem war überhaupt nicht so. Ich konnte mir sogar frei meinen Studiengang aussuchen, der auf der Karte steht. Ich war kurz davor z.B. „Forestry“, „Nursing“ oder „Libary and Information Services“ anzugeben, habe mich stattdessen dann aber doch für „Mechanical and Production Engineering“ entschieden. In knapp zwei Wochen kann ich dann meine Karte (was hier auch gleichzeitig der Studentenausweis ist) abholen und komme in den Genuss meines billigeren Bieres.

Aufgrund meines viel zu kurzen Schlafes war ich gezwungen den einen oder anderen Kaffee zu trinken. Dabei kamen mir die Worte eines Kommilitonen in den Kopf, der mir erzählt hatte, dass die Finnen weltweit am meisten Kaffee trinken. Das musste ich natürlich überprüfen und es stimmt tatsächlich. Dabei liegt der Verbrauch mit mehr als 12 kg pro Kopf und Jahr deutlich vor dem Zweitplatzierten Österreich mit etwa 9 kg (http://www.kaffeeverband.de/presse/zahlen-daten-fakten/258-pro-kopf-verbrauch). Das ist mal deutlich…

In meiner WG habe ich dann auch endlich meinen dritten Mitbewohner kennengelernt und nein er ist weder ein Geist noch über 70. Er kommt aus Nepal und als ich „Germany“ als mein Heimatland angab, sagte er nur etwas wie „I like Germany very much, because I love Borussia Dortmund..“. Da fiel mir dann nichts mehr zu ein und ich war einfach nur baff. Leider hat der Gute momentan ziemliches Heimweh und daher werden wir versuchen ihn davon am kommenden Wochenende mit Bier und Borussia zu heilen. Passenderweise hat uns der Inder JD (nein, das steht nicht für Jack Daniels, auch wenn Thiemo das ständig behauptet) bereits zu sich eingeladen, um auf seinem großen Flatscreen zu schauen. Wir Deutschen werden uns dann um Bier und einen Grill kümmern. Im Übrigen sind die drei anderen jeweils ein HSV-, ein 96- und ein Bayernfan und somit spielen unsere vier Vereine am Wochenende gegeneinander.


Heute Abend habe ich dann noch meine multifunktionale Lidl-Sporttasche gepackt und wir sind ins Schwimmbad. Nach einigen Anlaufschwierigkeiten haben wir uns dann entschieden schwimmen und in die Sauna zu gehen. Man muss sagen, so eine finnische Sauna ist schon recht heiß. Viel mehr anderes kann man bei den Temperaturen dann auch nicht denken… Danach kann man sich dann auch mal in ein 4 Grad kaltes Eisbad trauen. Naja, zumindest einmal. Nach einigen geschwommenen Bahnen kam immer mehr der Hunger durch und schnell stand fest: wir müssen zu unserem deutschen Discounter des Vertrauens.Dazu noch schnell die nassen Sachen ins Zimmer geworfen und es kann losgehen. Leider war der Fahrstuhl da anderer Meinung und fühlte sich scheinbar so einsam, dass er mich unbedingt 20 Minuten in sich behalten wollten. 


Naja dann mussten halt Peter und Fabian die Einkäufe übernehmen und bis auf das fehlende Verständnis für den Unterschied zwischen Krautsalat und Kartoffelsalat hat das dann auch ganz gut geklappt. Somit konnten wir kurz nach meiner Befreiung auch anfangen zu kochen und es entstand ein typisches finnisches Gericht aus Cevapcici, Feta, Pide und Tsatsiki. Achja und Kartoffelsalat.



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