Da gestern so viel Neues auf mich herein geprasselt ist,
sind Teile von heute schon einen Tag alt. Das werdet ihr nicht unbedingt merken,
aber ich wollte es nur einmal erwähnt haben… Ich bin seit heute Besitzer eines
finnischen Bank Accounts, dessen einzige Aufgabe es ist mein Gehalt entgegen
zunehmen und auf mein deutsches Konto zu transferieren. Ein bisschen Bürokratie
gibt es also auch hier, aber alles halb so wild wie in Deutschland.Nachdem ich heute Morgen frisch geduscht war freute ich mich
neben meinem obligatorischen „Master Crumble“ Müsli natürlich riesig auf meinen
eigenen Kaffee und auf meinen Reisefön. Der Kaffee war vielleicht ein bisschen
stark, aber damit auch irgendwie genau richtig für 6:00 Uhr deutscher Zeit.
Kommen wir nun aber zu meinem Fön und da sagen Bilder mehr als tausend Worte.
Nur so viel: Eventuell hat Philips bei den Produktbildern ein wenig
geschummelt... Oder die arme Frau ist zwergwüchsig, dann nehme ich natürlich
alles zurück.
In der ersten Kaffeepause des Tages gab es eigentlich nur
ein Gesprächsthema, nämlich Microsofts aufkaufen von Nokia. Ein Finne sagte
dazu im Spaß nur „jetzt haben wir ja gar nichts mehr“. Dann sind wir dazu
übergegangen, zu diskutieren was Nokia mit den mehr als 5 Mrd. Euro machen
sollte. Die kreativsten Vorschläge waren: Wieder Gummistiefel herstellen, Autos
bauen und mein Favorit: IKEA aufkaufen um es den Schweden zu zeigen. All dies
könnte ich auch auf Post Its schreiben, denn die sind hier total angesagt. Das
folgende Bild zeigt z.B. meinen Post Its Dosis, die ich zum Start erhalten
habe.
Wie kalt es hier im Winter werden kann sieht man an den so
genannten Tubes. Damit ist nicht etwa eine U-Bahn nach Londoner Vorbild
gemeint, sondern vielmehr Gänge die sämtliche Gebäude im zweiten Stockwerk
verbinden. So kann ich von meinem Gebäude (auf den Bildern ganz links) zur
Mensa (auf den Bildern ganz rechts) ohne nach draußen zu müssen. Was ich bei
dem schönen Wetter und fast 20 Grad aber natürlich gemacht habe. Auf dem Weg
muss ich dabei durch ein Café. Somit müssen ALLE Studenten die zur Mensa wollen
durch dieses Café. Aber es fällt bei der
lauten finnischen Hard Rock Musik die dort aus einem Ghettoblaster kommt den
Gästen wahrscheinlich gar nicht auf. Auf den Tischen stehen übrigens kleine
Kicker, die jedoch von niemandem wirklich genutzt werden. In Deutschland würde
man sich wahrscheinlich darum prügeln.
Direkt im Anschluss an meinen Arbeitstag ging es dann mit
einigen Mitarbeitern zum Floorball. Dort habe ich mich echt gut geschlagen,
zumindest ab dem Moment wo man mir gesagt hat, dass ich auch den Ball mit dem
Fuß stoppen und passen darf. Da hat dann das Kicken mit einem Tennisball auf
Garagentor von früher schon ziemlich geholfen. Gespielt haben wir dabei auf
einem kleinen Feld in der riesigen Seinäjoki Arena.
Danach ging es dann total verschwitzt (natürlich im BVB
Dress) quer über den Campus zu meinem Apartment. Das gute war: Der Cleaning Guy war da und hat
den Herd und den Kühlschrank richtig gut sauber gemacht. Das schlechte war: Er
hat alles andere dreckig gelassen und das alte Essen wieder fein säuberlich
eingeräumt. Somit habe ich vorhin mit meiner portugiesischen Mitbewohnerin alles
in den Müll geschmissen (6 Müllsäcke = Tonne des Wohnheims voll) und danach
alle Schränke gereiningt und das komplette Geschirr und Besteck gespült (2
Stunden). Aber: ICH HABE EINE BENUTZBARE KÜCHE!
Ich bin übrigens auch richtig mutig was das Essen angeht
(gut zuhören Oma, Mama und Luisa [frei nach dem Alter sortiert]). Nach meinem
Truthahngeschnetzeltem heute Mittag habe ich gerade noch typisch
skandinavische, gefüllte Brötchen verputzt. Keine Ahnung was da genau drin war,
aber es war lecker. Ich bin mal gespannt wie weit das Probieren so geht, im
November gibt’s ein Krebsessen in meiner Firma…
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen