Dienstag, 3. September 2013

Tschüss Dreck, hallo Küche!



Da gestern so viel Neues auf mich herein geprasselt ist, sind Teile von heute schon einen Tag alt. Das werdet ihr nicht unbedingt merken, aber ich wollte es nur einmal erwähnt haben… Ich bin seit heute Besitzer eines finnischen Bank Accounts, dessen einzige Aufgabe es ist mein Gehalt entgegen zunehmen und auf mein deutsches Konto zu transferieren. Ein bisschen Bürokratie gibt es also auch hier, aber alles halb so wild wie in Deutschland.Nachdem ich heute Morgen frisch geduscht war freute ich mich neben meinem obligatorischen „Master Crumble“ Müsli natürlich riesig auf meinen eigenen Kaffee und auf meinen Reisefön. Der Kaffee war vielleicht ein bisschen stark, aber damit auch irgendwie genau richtig für 6:00 Uhr deutscher Zeit. Kommen wir nun aber zu meinem Fön und da sagen Bilder mehr als tausend Worte. Nur so viel: Eventuell hat Philips bei den Produktbildern ein wenig geschummelt... Oder die arme Frau ist zwergwüchsig, dann nehme ich natürlich alles zurück.






In der ersten Kaffeepause des Tages gab es eigentlich nur ein Gesprächsthema, nämlich Microsofts aufkaufen von Nokia. Ein Finne sagte dazu im Spaß nur „jetzt haben wir ja gar nichts mehr“. Dann sind wir dazu übergegangen, zu diskutieren was Nokia mit den mehr als 5 Mrd. Euro machen sollte. Die kreativsten Vorschläge waren: Wieder Gummistiefel herstellen, Autos bauen und mein Favorit: IKEA aufkaufen um es den Schweden zu zeigen. All dies könnte ich auch auf Post Its schreiben, denn die sind hier total angesagt. Das folgende Bild zeigt z.B. meinen Post Its Dosis, die ich zum Start erhalten habe.



Wie kalt es hier im Winter werden kann sieht man an den so genannten Tubes. Damit ist nicht etwa eine U-Bahn nach Londoner Vorbild gemeint, sondern vielmehr Gänge die sämtliche Gebäude im zweiten Stockwerk verbinden. So kann ich von meinem Gebäude (auf den Bildern ganz links) zur Mensa (auf den Bildern ganz rechts) ohne nach draußen zu müssen. Was ich bei dem schönen Wetter und fast 20 Grad aber natürlich gemacht habe. Auf dem Weg muss ich dabei durch ein Café. Somit müssen ALLE Studenten die zur Mensa wollen durch dieses Café.  Aber es fällt bei der lauten finnischen Hard Rock Musik die dort aus einem Ghettoblaster kommt den Gästen wahrscheinlich gar nicht auf. Auf den Tischen stehen übrigens kleine Kicker, die jedoch von niemandem wirklich genutzt werden. In Deutschland würde man sich wahrscheinlich darum prügeln.


Direkt im Anschluss an meinen Arbeitstag ging es dann mit einigen Mitarbeitern zum Floorball. Dort habe ich mich echt gut geschlagen, zumindest ab dem Moment wo man mir gesagt hat, dass ich auch den Ball mit dem Fuß stoppen und passen darf. Da hat dann das Kicken mit einem Tennisball auf Garagentor von früher schon ziemlich geholfen. Gespielt haben wir dabei auf einem kleinen Feld in der riesigen Seinäjoki Arena.

Danach ging es dann total verschwitzt (natürlich im BVB Dress) quer über den Campus zu meinem Apartment.  Das gute war: Der Cleaning Guy war da und hat den Herd und den Kühlschrank richtig gut sauber gemacht. Das schlechte war: Er hat alles andere dreckig gelassen und das alte Essen wieder fein säuberlich eingeräumt. Somit habe ich vorhin mit meiner portugiesischen Mitbewohnerin alles in den Müll geschmissen (6 Müllsäcke = Tonne des Wohnheims voll) und danach alle Schränke gereiningt und das komplette Geschirr und Besteck gespült (2 Stunden). Aber: ICH HABE EINE BENUTZBARE KÜCHE!
 

Ich bin übrigens auch richtig mutig was das Essen angeht (gut zuhören Oma, Mama und Luisa [frei nach dem Alter sortiert]). Nach meinem Truthahngeschnetzeltem heute Mittag habe ich gerade noch typisch skandinavische, gefüllte Brötchen verputzt. Keine Ahnung was da genau drin war, aber es war lecker. Ich bin mal gespannt wie weit das Probieren so geht, im November gibt’s ein Krebsessen in meiner Firma…


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