Freitag, 6. September 2013

Prost, Wochenende!


Der heutige Blog kommt dezente 6 Stunden später und definitiv ohne Gewähr. Ich komme gerade aus dem/der/die/das KARMA, einer der zwei Diskos hier in Seinäjoki. 

Mein Tag startete eigentlich ganz normal, natürlich aber mit „hyvää huomenta“. Das führte dazu, dass meine Kollegen sich motiviert sehen mir weitere Wörter beizubringen und ich daher einem Freitagsmeeting des ganzen Unternehmens auf Finnisch beiwohnen durfte. Verstanden habe ich dabei leider nicht viel, aber es war dennoch interessant wie so eine große Gruppe (26 Mitarbeiter) miteinander umgehen kann. Bereits nach knapp zwei Stunden bei Frami habe ich meinen Arbeitsplatz verlassen und mich in Richtung Gebäude F begeben, wo der Orientierungstag für internationale Studenten stattfand. Zu Beginn gab es einige wichtige Infos zur Studentenvereinigung, den Freizeitaktivitäten, der Bibliothek und natürlich zu den Parties.


Nach einem Mittagessen (an die Hänchenkeulen habe ich mich mal nicht heran getraut) ging es dann auf eine Bustour durch Seinäjoki samt Guide. Dieser Guide war eine Frau jenseits der 80, um die wir streckenweise echt Angst hatten. Dummerweise stellte sich relativ zügig heraus, dass sie ein riesiger Fan von Alvar Aalto ist. Ich würde sogar so weit gehen, dass sie der weltweit größte Fan Aaltos ist. Und da sich dieser Architekt in ganz Seinäjoki ausgetobt hat, bestand unserer halber Nachmittag daraus, jedes noch so kleine Zimmer an dem der große Aalto mitgewirkt hat zu besichtigen. Mein Highlight war dabei jedoch (zwischen den ganzen langweiligen Dingen) die neue Stadtbibliothek. Das Grundkonzept dabei ist, dass man nicht ruhig sein muss. So rennen Kinder herum und Erwachsene treffen sich zum gemütlichen Pläuschen. Dadurch kommt sehr viel mehr Leben in die Bibliothek herein und sie wird interessanter für deutlich mehr Leute als in Deutschland. Dazu kommen die Kokons in denen sich sowohl Kids als auch Erwachsene gemütlich zurückziehen können.




Nach der doch recht anstrengenden Bustour ging es für mich zurück zu Frami. Dort ging es dann nach einer halben Stunde (und den notwendigen zwei Kaffee um Aalto zu verarbeiten) bereits weiter zum afterworks. Dort saß ich mit einigen Kollegen zusammen und musste (mal wieder) feststellen, dass ich zwar nicht viel über Finnland weiß, aber dafür die Finnen sehr viel über Deutschland. Während wir da so gemütlich zusammen saßen, bekam ich über mein (kostenfreies) WLAN eine Facebookeinladung für ein Bierpongturnier. Für die älteren Semester: Bierpong bedeutet, dass man mit einem Tischtennisball auf mit Bier gefüllte Becher wirft und diese bei einem Treffer leer trinkt. Unterm Strich hat man ziemlich zügig einen im Tee. Diese Einladung ging an alle rund 120 Austauschstudenten. Erst dachte ich an einen Fehler (Stichwort: Facebookparties), doch ziemlich schnell stellte sich heraus, dass es der amerikanische Student wirklich ernst meinte. 
 

Vor dem Turnier wurden wir noch zu einem indischen Studenten eingeladen, der seit wenigen Stunden einen großen Flat Screen Fernseher besaß, der sich förmlich für das Länderspiel anbot. So war auch binnen kürzester Zeit sein „Wohnzimmer“ voll mit Studenten aus aller Herren Länder (ich alleine habe mich mit Letten, Spaniern und Belgiern unterhalten). Dabei merkte man richtig gut den Reiz von so einem internationalen Haufen. Danach ging es dann weiter zum Bierpong.


Und so endete mein Abend (samt einiger Lücken) in dem Club KARMA, der für eine solche kleine Stadt sehr beachtlich und cool ist. Das einzige Uncoole sind dabei die Preise für Alkohol: In einer normalen Bar kostet der halbe Liter rund 6 € im Club ca. 8€. Selbst im Supermarkt ist die Palette Bier mit 22 € (0,33l) alles andere als super…




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