Samstag, 7. September 2013

Guten Abend, Frau Horst!



Nachdem ich es gestern erst mit dem Sonnenaufgang in mein Bett geschafft habe (und das will in Finnland schon was heißen), hieß es heute erst einmal ausschlafen. Das Ganze relativiert sich ein wenig dadurch, dass meine Gardine etwa 96,3% des Lichtes hindurch lässt und sich mein Zimmer zudem ab ca. 10 Uhr in eine Saune verwandelt. Mein erster Gedanke war heut Morgen also mal nicht „hyvää huomenta“, sondern vielmehr „Salamipizza“. Gesagt, getan und so bestand mein Frühstück aus Salamipizaa und Kaffee. Damit das Ganze auch so richtig herunter geht noch ein Bierchen dazu und fertig war mein gesundes Wellness-Frühstück um 13 Uhr. 


Danach ging es dann mit einem Kommilitonen zum Shoppen. Eigentlich wollten wir nur einige Pfandflaschen wegbringen (was sich in Finnland so richtig lohnt, da auf einer Plastikflasche 40 Cent sind), dennoch entschieden wir uns noch einen Wäscheständer zu kaufen, um nicht auf die maßlos überfüllte Trockenkammer angewiesen zu sein. Dabei kamen wir jedoch in einen kleinen „Baumarkt“ und mussten echt aufpassen was wir so kaufen. Wir waren z.B. sehr kurz davor einen per iPhone gesteuerten Ferrari oder einen Laubbläser zu kaufen. Am Ende wurde es noch ein Sushimesser (wo ich Fisch doch so gerne mag…) und der lange gesuchte Wäscheständer. Das Ruderboot für 800 Ocken sprengte leider unser Budget, auch wenn wir damit so etwas wie die Könige des Wohnheimes geworden wären.








 Danach ging es (über Lidl) zurück zu unserem Wohnheim und von dort samt Couch und einigen Bier weiter an den Fluss. Nach gut zwei sehr gemütlichen Stunden dort entschlossen wir vier Jungs uns zu kochen (samt Luisas Betreuung am Telefon). Statt ein halbwegs durchdachtes Menü auf die Beine zu stellen, hatte es mehr was von Kochduell: Jeder hatte mehr oder weniger seine Reste dabei und nach gut zwei Stunden stand unsere Mahlzeit auf dem Tisch: Krakauer mit Cevapcici, Nudeln, Tomatensoße und Asiapfanne. Mit Ketchup geht aber bekanntlich alles…
 

Gut gestärkt ging es daraufhin in das Herzen des Wohnheimes, also in die WG von zwei Hamburger Jungs, die es tatsächlich hinbekommen haben seit dem ersten Tag vor gut einer Woche jeden Tag eine Party auszurichten. Neben den Klassikern wie Bier Pong und Flunkyball brachten wir den anderen Nationen noch unser heiß geliebtes „Frau Horst“ bei. Jedoch als App und dabei sogar als Pro Version. Das heißt (gut zugehört lieber Kegelverein), dass die bisherigen Regeln deutlich ergänzt werden. So gibt‘s z.B. zusätzlich zum Frau Horst Titel eine Brille (oder Kappe) die herum geht und dazu führt, dass diese Person das Doppelte trinken muss. Zudem trinkt Frau Horst bei einem Pasch immer die halbe Augenzahl. Unterm Strich wird man also noch schneller voll (oder um es finnisch zu sagen: noch schneller arm).


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