Wie versprochen geht heute mein Blog weiter und ich werde
über meine letzten drei Tage berichten. Ich fange dabei mal mit heute an, da
das am schnellsten geht: Nachmittags aufgestanden, mit ein wenig Überwindung
was gegessen und deutsches Fernsehen übers Internet geguckt. Danach habe ich
dann noch mit einigen aus der Heimat telefoniert oder geskypet. Das war’s dann
auch schon mit meinem Sonntag.
Zu meinem Freitag gibt es da schon deutlich mehr zu
erzählen. So war meine Betreuerin so nett mich mit zu einem Steinbruch in
Seinäjoki zu nehmen. Für diesen Steinbruch läuft 2019 die staatliche Lizenz aus
und er soll dann für etwas anderes genutzt werden. Dafür wird in nächster Zeit
ein Konzept erstellt und der Abbau der Steine orientiert sich dann bereits an
diesem Konzept. Ich fand es schon recht beeindruckend, wie früh man sich hier darüber
Gedanken macht und kann mir das in Deutschland eigentlich nicht vorstellen. Die
sehr dreckige und holperige Straße zum Steinbruch sind wir überigens mit
privaten Autos gefahren. In Finnland wird nämlich bei Weitem nicht so sehr auf
saubere Autos geachtet wie bei uns. Ich würde also sagen, dass ich und mein
guter alter Clerance perfekt hierhin passen würden.
Der restliche Freitag war dann eher ruhig und nach einem Besuch
unseres Discounters des Vertrauens und ein, zwei Bier war ich dann auch relativ
früh im Bett. So früh, dass mich Luisa nachts mit einer Nachricht geweckt hat
und total erstaunt war wieso ich an einem Freitag denn schon so früh schlafe.
Kannte sie irgendwie nicht von mir.
Das der Samstag dann weniger ruhig werden würde deutete sich
bereits am frühen Nachmittag an, als wir uns auf den Weg zu einem Alko-Markt
machten. In Finnland ist es nur in diesen staatlichen Märkten erlaubt Alkohol oberhalb
eines gewissen Prozentsatzes zu kaufen. Dieser liegt bereits knapp über dem
Alkoholgehalt von Bier und somit muss man bereits für Wein in einen Alko. Durch
den Mangel an Konkurrenz kann Alko die Preise frei festlegen und es gibt keine
Angebote oder vergleichbares. Vielmehr kann man sich sogar einen Katalog mit
allen Getränkepreisen für das gesamte Quartal kostenlos mitnehmen. Unsere Cuba
libre wurden also zu einem teuren Spaß und an Jägermeister war gar nicht erst
zu denken.
Um 16:30 finnischer Zeit ging dann unserer football day los.
Zwischen einem Hannover- und einem Bayern-Fan sitzend schauten wir dann zuerst
das entsprechende Bundesligaspiel. Es lief flüssig und in richtig guter Qualität über skygo (wird
nachher noch wichtig), hatte allerdings bekanntlicherweise leider nicht das
gewünschte Ergebnis. Dadurch fühlte sich der Hannoveraner Thiemo in der Stunde
zwischen dem Spiel und dem BVB Spiel dazu bemüßigt einen cuba libre nach dem
anderen zu mixen. Danach ging auch endlich mit einem gesunden Pegel das BVB Spiel
los. Allerdings hatte Sky entschieden, dass ich genug Fußball geschaut hatte
und somit mussten wir (inklusive zahlreicher Aussetzer) das Spiel auf dem
riesigen Bildschirm des iPads gucken. Aber was soll ich anderes sagen, als das
sich das bei dem Ergebnis mehr als gut verschmerzen lies. Nach dem Spiele haben
wir uns dann mit anderen auf einer der zahlreichen WG Partys getroffen. Nach
einigen weiteren cubra libre (mittlerweile fertig gemixt in einer 1,5 Liter
Flasche), einer Gestaltung eines innovativen Gewürzregals und einem sehr
amüsanten Telefonat mit der Heimat ging es dann mal wieder los ins Karma. Ab da
tut sich dann die eine oder andere Lücke auf. Auch dank der Fotos auf meinem
Handy erinnere ich mich aber an zwei kulinarische Highlights: Zum einen wurden
Erinnerung an das Parkfest geweckt, als wir einen wirklich Chilli Mint Schnaps
getrunken haben (zugegeben hätte ich wohl fast alles lecker gefunden zu diesem
Zeitpunkt) und zum anderen konnte ich natürlich erneut Hesburger nicht
widerstehen. Dabei handelt es sich um eine finnische Burgerkette und deren
Burger kann man ganz gut als Mischung aus McDonalds Burger und IKEA Hotdog
beschreiben. Einige stehen da nicht so wirklich drauf, aber ich mag das echt
gerne. Im Club wurde überigens wieder fleißig Black Jack gespielt und ein
Deutscher meinte er habe neben dem Alkohol nun mit dem Spielen ein weiteres
Laster.
Nebenan startet meine Mitbewohnerin nun mal wieder eine
kleine Geburtstagsparty. Ich frage mich echt wie oft man in Portugal eigentlich
so Geburtstag hat. Mal sehen wie der Spaß weiter geht…
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen