Montag, 2. September 2013

Mein erster Arbeitstag und zahlreiche Entdeckungen...



Ein sehr spannender Tag liegt hinter mir und ich weiß gar nicht so recht wo ich überhaupt anfangen soll. Nachdem bereits früh mein Wecker ging und ich in meiner einzigen Schale mein Müsli bei deutschen Nachrichten genossen hatte, ging es zum ersten Mal los in Richtung Campus. Dort angekommen wurden wir sehr freundlich von dem Koordinator für internationale Studenten begrüßt. Das Erste, was man dabei lernte war, dass in Finnland niemand den Nachnamen benutzt, sondern alle Personen nur beim Vornamen gerufen werden. Bei typisch finnischen Nachnamen wie Pihlajaniemi ist das schon eine Erleichterung. Daneben habe ich auch einen Account für mein finnisches Email Postfach erhalten. Ähm, ich meine natürlich mein Sähköposti…


Nach einer kurzen Einführung und der Aushändigung der Essenskarte, welche mir ein Mittagessen für 2,60€ statt 7,50€ ermöglicht, ging es zu meinem Arbeitgeber. In den Büros angekommen war ich echt erstaunt und begeistert, wie modern es dort alles ist. Man kann die Büros ganz gut beschreiben als eine Mischung aus IKEA Austellung und Google Büro. Nach einer kurzen Einführung zum Unternehmen und meinen Aufgaben dort, wurde mir mein Arbeitsplatz gezeigt. Dort war schon alles sehr gut hergerichtet: Von einem Laptop, über zahlreiche Büroutensilien wie Stifte, Blöcke, Post Its, Tacker usw. bis hin zu Kaugummis mit dem Unternehmenslogo. 



Danach hat mich meine Betreuerin dann zur Mensa geführt, wo ich zum ersten Mal in den Genuss meines Studententickets kam. Für 2,60€ bekam ich ein komplettes Mittagsgericht (witzigerweise Köttbullar, die in Finnland aber natürlich nicht so heißen dürfen) plus Getränk und Salat. Als Getränk wählen 95% der Finnen Milch, weswegen dort auch zahlreiche Milchpackungen stehen. Das Salatbuffet besteht aus Tomaten, grünem Salat und einer riesigen Schale mit klein geschnittenen eingelegten Gurken. Achja, und natürlich Röstzwiebeln. Lecker war es trotzdem. Die Mensa besteht übrigens aus einer sehr langen Theke mitten im Eingangsbereich des Hauptgebäudes.


Danach musste ich einmal und war erstaunt über die finnischen Toiletten (sorry wenn ich jemandem zu sehr ins Detail gehe). Zuerst gibt es kein Pissoir. Dafür besitzt jede Kabine ein eigenes Waschbecken und zudem gibt es ein zusätzliches Waschbecken neben dem Eingang. Das Erstaunlichste aber: Neben diesem Waschbecken hängt ein Spender für Becher. Prost!


Nach meiner ersten kleineren Aufgabe und einem Gespräch mit dem Chef fuhr mich meine Betreuerin noch zu einer Bank um dort ein finnisches Konto zu eröffnen. Dort wurden wir aber leider auf morgen vertröstet. Statt mich dann nach Hause zu fahren, war meine Betreuerin so nett mit mir quer durch Seinäjoki (samt zahlreicher interessanter Erklärungen zu der Stadt) zu einem riesigen Store namens minimani (=Mini Money = kleines Geld) zu fahren. Ich übertreibe nicht, wenn ich sage, dass der Store etwa doppelt so groß ist wie Real in Castrop und das in einer 50.000 Leute Stadt wie Seinäjoki. Dank ihr bin ich jedenfalls nun stolzer Besitzer einer Kaffeemaschine, eines Bügeleisens und eines kleinen Föns. Unter den anderen Studenten gelte ich nun als sowas wie ein Luxusstudent. Vielleicht sollte ich ihnen einfach mal meine Küche zeigen…


Naja morgen wird diese hoffentlich dann gereinigt sein. Man darf ja noch träumen. Jedenfalls werde ich auf Einladung meines neuen Arbeitgebers morgen das erste Mal eine typisch finnische Sportart ausprobieren: Floor Ball. Es muss wohl eine Mischung aus Indoor Hockey und Eishockey sein. Ich bin gespannt.


Im Übrigen habe ich heute mein Lieblingsunternehmen gefunden:


Das letzte Bild habe ich auf dem Weg zum LIDL heute Nachmittag geknipst. Damit will ich eigentlich nur aussagen, wie freundlich und humorvoll ich bislang die Finnen wahrgenommen habe.  Bislang ist mir keine sturer Iceman begegnet.


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