Meine gestern getroffenen Pläne zum Aufholen von Schlaf
wurden direkt nach der Fertigstellung des gestrigen Blogs durchkreuzt. Meine
sonst so schüchterne und zurückhaltende Mitbewohnerin hatte sich nämlich wohl
kurzfristig entschlossen eine Party quasi direkt vor meiner Zimmertür zu
veranstalten. Was mich dabei ein wenig irritierte: Man hörte durchweg nur
Englisch, obwohl sie Englisch eigentlich nicht wirklich beherrscht. Um ca. 1
Uhr bin ich dann wütend eingeschlafen. Im Laufe des heutigen Tages habe ich via
Facebook herausgefunden, dass heute ihr Geburtstag ist. Daher kann ich den
Radau zumindest im Ansatz nachvollziehen… Nunja, sie zieht am Ende des Monats
aus und eventuell bekommen wir mit dem housing office es gedreht, dass Thiemo
hier einzieht (danach schaut es aber leider nicht so wirklich aus). Ansonsten hoffentlich
jemand der am gesellschaftlichen Leben ein wenig mehr teilnimmt und auch das
eine oder andere Wort Englisch versteht. Genug ausgekotzt, kommen wir zu meinem
Tag!
Morgens um 8:45 steht bei Frami immer die erste Kaffeepause
des Tages an. Dazu versammelt sich die Mehrheit der Mitarbeiter im gemütlichen
Wohnzimmer, isst Süßigkeiten (die jeder zu seinem Geburtstag oder auch einfach
so in großen Mengen mitbringt), liest Zeitung und trinkt natürlich Kaffee. Damit
man sich das ein wenig besser vorstellen kann hier mal ein Foto von dem Wohnzimmer.
Nach einigen weiteren Arbeitsstunden ging es dann hungrig
zur Mensa. Und dort gab es heute gleich zwei Premieren. Zuerst umkurvte ich geschickt
die Fischstäbchen, um die vegetarische Fetalasagne zu essen. Dazu habe ich dann
das Getränk genommen, was alle Finnen zum Mittagessen trinken: Milch. Die
andere Premiere war, dass die Lasagne das erste Essen war, was mir nicht
wirklich geschmeckt hat (den anderen überigens auch nicht). Zu weich waren die
Nudel, zu salzig die ganze Lasagne. Bei solch großen Portionen für 2,60 lässt
es sich aber ganz gut verschmerzen.
Nach meinem Arbeitstag ging es dann über den großen
Parkplatz zu Seinäjoki Areena (das ist kein Rechtschreibfehler, sondern wird
tatsächlich so geschrieben). Thiemo und ich haben uns im Vorfeld entschlossen uns
aufgrund meiner Arbeitskollegen ein wenig seriöser zu geben und daher auf
unsere vielseitigen Sporttaschen zu verzichten. Stattdessen hatte ich morgens
mein Sportzeug samt Duschsachen in meine kleine Notebooktasche gequetscht. Nach
kurzer Wartezeit bei perfektem Wetter ging es dann in die riesige Arena, um mit
3 Deutschen und 5 Finnen Floorball zu spielen. Dieser Sport macht mir (und auch
den anderen) unfassbar Spaß, da man mit dem Schläger, sowie dem ganzen Körper
spielen darf. Das heißt, dass man z.B. auch mit den Füßen dribbeln und passen
kann (nur Tore schießen ist nicht erlaubt). Nach dem Spiel, vielmehr sogar erst
nach dem Duschen fiel mir dann mit erschrecken auf, dass es zwar fast alles beim
morgendlichen Quetschen in die Notebooktasche geschafft hatte, aber eben nicht
alles. So fehlte mir eine frische Boxershorts und ich durfte nochmal die nasse
Sporthose anziehen. Etwa 10 Minuten später stand ich dann in meinem Apartment
wieder unter der Dusche…
Um die Wartezeit bis zu dem (im Nachhinein doch sehr
schwachen) Länderspiel zu überbrücken habe ich meinen Rückflug für den ersten
Dezember gebucht. Schon irgendwie ein komisches Gefühl gerade erst hier zu sein
und sich bereits Gedanken über den Rückweg Gedanken machen zu müssen. Bisher
höre ich auch keine Party vor meiner Tür und hoffe daher gleich fest schlummern
zu können. Gute Nacht!
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